ZusammenfassungDie Altersrevolution verandert die Zusammensetzung unserer Gesellschaft. Immer mehr Menschen erreichen ein sehr hohes Alter und haben damit ein gro ss eres Risiko, Schmerz und Demenz... Show moreZusammenfassungDie Altersrevolution verandert die Zusammensetzung unserer Gesellschaft. Immer mehr Menschen erreichen ein sehr hohes Alter und haben damit ein gro ss eres Risiko, Schmerz und Demenz zu entwickeln. Schmerz wird gewohnlich auf verbalem Weg kommuniziert, eine Fahigkeit, die bei Menschen mit Demenz zunehmend verloren geht. In der Folge leiden die Betroffenen unnotigerweise an behandelbarem, aber unerkanntem Schmerz. Die Schmerzerfassung bei Patienten mit Demenz ist eine Herausforderung, wobei die Forschung rasche Fortschritte verzeichnet. Instrumente und Protokolle zur Schmerzerfassung (hauptsachlich Fremdeinschatzungsskalen) wurden in nationale und internationale Leitlinien fur die Schmerzerfassung bei alteren Menschen aufgenommen. Fur eine effektive Schmerzerfassung ist eine interdisziplinare Zusammenarbeit von Pflegekraften, Arzten, Psychologen, Informatikern und Ingenieuren von grundlegender Bedeutung. Auch die Schmerzbehandlung erfolgt bei dieser vulnerablen Patientengruppe bevorzugt interdisziplinar. Nichtmedikamentose Therapieprogramme wurden uberwiegend an jungeren Populationen ohne Demenz untersucht. Viele dieser Ansatze sind jedoch relativ sicher, haben sich als wirksam erwiesen und sollten daher in Schmerztherapieprogrammen an erster Stelle stehen. Paracetamol ist ein relativ sicheres und wirksames Analgetikum der ersten Wahl. In Bezug auf die Anwendung von nichtsteroidalen Antirheumatika, Opioiden und Koanalgetika bei Patienten mit Demenz bestehen dagegen zahlreiche Sicherheitsrisiken. Daher werden regelma ss ige Kontrollen des Schmerzes wie auch der potenziellen Nebenwirkungen empfohlen. Fur eine bessere Orientierung in der Schmerzbehandlung bei Demenz ist weitere Forschung notwendig. Show less